Machbarkeitsstudie zur Gewässerstabilisierung: Ententeich Herne-Süd

Im Auftrag der Stadt Herne hat die IWR GmbH gemeinsam mit BGL Boos im Februar 2025 eine Machbarkeitsstudie zur Gewässersanierung des Ententeichs am Erlenweg durchgeführt. Ziel der Untersuchung war es, die Ursachen der in den letzten Jahren deutlich verschlechterten Wasserqualität zu analysieren und ein nachhaltiges Konzept zur Sanierung des Gewässers zu entwickeln. 

Gewässersanierung Ententeich Herne Süd durch Ingenieurbüro IWR Köln 

 

Hintergrund: Wasserhaushalt und Herausforderungen des Ententeichs

Der Ententeich ist ein künstlich angelegtes Stillgewässer im Stadtteil Herne-Süd. Seine Speisung erfolgt hauptsächlich durch Grund- und Niederschlagswasser. Besonders in den Sommermonaten treten regelmäßig niedrige Wasserstände und ein kritischer Sauerstoffmangel auf. Die Folgen: Fischsterben, unangenehme Gerüche und ein deutlicher Rückgang des Erholungswertes für Anwohnerinnen und Anwohner.

Ziel: Maßnahmen zur nachhaltigen Gewässersanierung

Die Machbarkeitsstudie zielt darauf ab, durch Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität die Auswirkungen von Eutrophierung zu verringern. Dafür wurden sowohl kurzfristig als auch mittel- bis langfristig wirksame Eingriffe konzipiert.

Vorgehensweise: Analyse und Bewertung der Ist-Situation

Zur fundierten Bewertung wurden unter anderem folgende Arbeitsschritte durchgeführt:

  • Analyse historischer und aktueller Kartenwerke

  • boden- und grundwasserbezogene Standortbewertung

  • Vermessung der Gewässersohle

  • Wasserbeprobung inklusive chemischer Analyse

  • Kamerabefahrung der Zulaufleitungen

Auf Basis dieser Erhebungen wurden verschiedene Varianten zur Stabilisierung des Wasserhaushalts entwickelt und hinsichtlich ökologischer und technischer Aspekte bewertet.

Maßnahmenkonzept zur Gewässersanierung des Ententeichs

Das Konzept sieht eine gestufte Umsetzung vor, abhängig vom Erfolg der ersten Maßnahmen:

Stufe 1 – kurzfristige Maßnahmen (geringer Aufwand)

  • Aufbau eines kontinuierlichen Gewässermonitorings

  • regelmäßige Gewässerpflege zur Sedimentkontrolle

  • Sanierung der Zulaufleitung DN 50

Stufe 2 – ergänzende Maßnahmen bei Bedarf

  • Einbindung von Dachflächenentwässerung zur Anhebung des Wasserpegels

  • Installation eines Belüftungssystems, um Sauerstoffeintrag zu erhöhen

Weitere untersuchte, derzeit jedoch nicht priorisierte Optionen:

    • mechanische Entschlammung

    • Versickerung des Teichüberlaufs zur Entlastung

Weitere Maßnahmen wie die Versickerung des Teichüberlaufs oder eine mechanische Entschlammung wurden hinsichtlich ihrer technischen Machbarkeit und ökologischen Auswirkungen geprüft, derzeit jedoch nicht priorisiert. 

 

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